Dienstag, 4. Januar 2011

Damals im Zirkus

Ein Zirkusbesuch am 24. Dezember mit den Kleinen weckte Kindheitserinnerungen. Denn Nichte, Neffe und Cousin mussten beschäftigt werden, damit das Christkind Zeit für die Vorbereitung hat. Ein kleiner Wanderzirkus namens Pimpenelli sorgte für Unterhaltung in der Wartezeit, ganz wie vor 25 Jahren. Die junge, geheimnisvolle Artistin aus Marseille - Mademoiselle Chantal - beeindruckte hoch oben am Zirkuszelt mit Akrobatik am Trapezseil. Auch die Kunststücke, die Sie Ihrem kleinen Hund beigebracht hat, waren eindrucksvoll. Darüber hinaus war alles mit dabei: Clowns, Feuerschlucker, Messerwerfer und viel aufgewirbelter Staub in der Manege. Schließlich ist der Pimpenelli schon in der 3. Generation in der Familie. In den 1920er Jahren waren Zirkusse überaus beliebt, viele Gründungen datieren aus dieser Zeit. Nach dem 2. Weltkrieg, wo viele Zerstreuung von den täglichen Sorgen suchten, erlebten diese eine zweite Blüte. Heute ist es für die rund 330 verbleibenden Zirkusfamilien im deutschsprachigen Raum bestimmt nicht einfach, die hohen Kosten von Transport, Artisten und Tieren zu decken. Wie lange das noch gut geht, wenn über Youtube Talente von nebenan einem immer größeren Publikum derart Innovatives zeigen, ist fraglich. Auch kann ich mir kaum vorstellen, dass Pimpenellis Lamas, Kamele, indische Kühe und Yaks artgerecht gehalten werden können. Trotzdem: Schade ist es doch, wenn die Tradition des Wanderzirkus endet.
Mademoiselle Chantal

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